Der neue Volkssport – das Schäfchenzählen

Jeder zweite Österreicher leidet unter Schlafstörungen

Ein Schäfchen vor grauem Hintergrund
Umfragen zeigen, dass anscheinend jeder zweite Österreicher sich Nacht für Nacht unruhig im Bett hin und her wälzt. Dahinter kann allerdings auch eine Erkrankung stecken. Foto: Couleur/pixabay.com

Umfragen beweisen, dass hierzulande immer mehr Menschen darunter leiden, die Nachtruhe nicht mehr ungestört zu verbringen. Vergleicht man die Daten aus dem Jahre 2007 mit den Daten aus 2017 miteinander, so konnte von Experten eine starke Zunahme von Störungen in der Nacht festgestellt werden. So konnte ausgewertet werden, dass Einschlafprobleme fünfmal häufiger angegeben wurden, als es noch im Jahr 2007 der Fall war. Des Weiteren hat jeder Zweite eingetragen, dass er nicht gut durchschläft. In der Studie von 2007 war es „nur“ jeder Vierte.

Müde trotz Schlaf? Ein Arzt kann helfen

Experten empfehlen zusätzlich, dass Menschen, die sich trotz ausreichendem Schlaf nicht ausgeruht sind und sich nicht fit fühlen, der Sache auf den Grund gehen sollten. So kann beobachtet werden, dass es vielen Menschen nicht gelingt, aktuelle Ereignisse zu verarbeiten. So haben Betroffene oft das Problem, dass sie vor dem Zubettgehen einfach nicht abschalten und sich nicht herunterfahren können. Das hat die Folge, dass man sich hin und her wälzt und somit lange wach ist, ohne dabei eine eventuelle Lösung für das Problem zu finden, welches einen wach hält.

Menschen, die durch ihre schlechte Schlafqualität auch am Tag in ihrer Funktionsfähigkeit eingeschränkt werden, laufen hierbei natürlich nicht nur Gefahr, stets müde und schlecht gelaunt zu sein. Auch körperliche Beschwerden sind in diesen Fällen nicht selten. Diese belaufen sich vor allem auch auf Kopfschmerzen oder Verdauungsprobleme.

Des Weiteren leiden viele Menschen unter Depressionen und auch Verspannungen mit Schmerzen können der Grund dafür sein, dass Betroffene in der Nacht nicht ausreichend Schlaf finden. Es gibt nun unterschiedliche Möglichkeiten, sich zu helfen. So unter anderem mit der Behandlung durch Medikamente, welche von einem Arzt verschrieben werden. Es gibt aber auch alternative psychologische Möglichkeiten, die Schlafqualität deutlich zu verbessern.

Was kann man tun?

Betroffene Menschen sollten damit beginnen, die Fehler bei den eignen Gewohnheiten zu suchen, um diese anschließend natürlich zu vermeiden. Es gibt hier die sogenannte Schlafhygiene, welche immer wieder von Fachärzten empfohlen wird. Dazu gehört es unter anderem, spät am Abend nichts mehr zu essen und auch keinen Alkohol zu trinken. Man sollte regelmäßige Ruhezeiten einhalten und dafür sorgen, dass man auch ausreichend lange schläft. Auch zu anstrengende Arbeiten vor dem Schlafen sollten dringend vermieden werden.

Zu noch weiteren erforschten Verfahren gehören die gedanklichen und körperlichen Entspannungen und auch die Psychoedukation ist in diesen Bereich einzuordnen. Das bedeutet im Klartext, dass man ein Verständnis für das Problem erschaffen soll. Nur so ist es möglich, dass im Anschluss eine Vermittlung von relevanten Informationen bezüglich des Schlafs sowie dessen Störung stattfinden kann. Hierfür gibt es kognitive Methoden, welche zu einer Unterbrechung von dem zwanghaften Grübeln im Bett führen können. So zum Beispiel der sogenannten Gedankenstopp. Des Weiteren kann man auch mit unterschiedlichen Entspannungsübungen, wie zum Beispiel Yoga, arbeiten. Auch die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson kann hier gut weiterhelfen.

Gesundheitliche Gründe für die Schlafstörungen

Es gibt natürlich leider auch die Möglichkeit, dass die Schlafstörungen gesundheitliche Gründe haben. So leiden einige betroffene Menschen an Gefäß-, Herz- oder Lungenleiden. Auch chronische Probleme mit den Atemwegen oder zu starkes Sodbrennen sorgen dafür, dass man in der Nacht nicht ausreichend Schlaf bekommt. Des Weiteren leiden einige der Personen, die in der Nacht nicht schlafen können, auch an Gelenksentzündungen oder an Polyneuropathien.

Es gibt allerdings auch Menschen, die jeden Morgen an einer chronischen Müdigkeit leiden. Des Weiteren kommen da noch ein Leistungsverlust und eine morgendliche Gelenkssteifigkeit hinzu, welche bis zu sechs Stunden andauern kann. Diese Symptome können ein Hinweis darauf sein, dass bei betroffenen Personen leider eine Autoimmunkrankheit, wie zum Beispiel Sjögren-Syndrom oder die Polymyalgia Rheumatica, vorliegt. In diesem Fall sollten sich die Personen auf jeden Fall gründlich untersuchen lassen. Die Symptome haben oft damit zu tun, dass das Immunsystem als nachtaktiv eingestuft wird. Das bedeutet also, dass Infektionskrankheiten oder aber Autoimmunerkrankungen in der Nacht noch intensiver wahrgenommen werden als am Tag.